Es geht nicht ums Butterbrot

Bei Risikopatienten reicht fettarme Ernährung allein nicht aus

(djd). Bewusst genießen und gesund leben - wer möchte das nicht? Doch um das körperliche Wohlbefinden zu erhalten, raten viele Ernährungsberater zum Verzicht. Sie warnen vor Butter, Schmalz und Milchprodukten und verdammen Eier, Fleisch und Innereien vom Speiseplan, da diese tierischen Nahrungsmittel mit einer überhöhten Zufuhr an Fett und Cholesterin einhergehen können.

Körper kann nicht "überladen" werden

Doch Cholesterin ist unverzichtbar. Mit seiner Hilfe werden Zellwände aufgebaut, Gallensäure, Hormone und Vitamin D gebildet. Entgegen anderslautenden Behauptungen hat die Ernährung auf die Höhe der Cholesterinwerte nur einen geringen Einfluss. "Knapp drei Viertel des Cholesterins, das unser Körper benötigt, stellt er in der Leber selbst her", erklärt Professor Dr. Achim Weizel. "Die Höhe des Cholesterinspiegels hängt damit maßgeblich von der körpereigenen Produktion ab." Pro Tag würden in den menschlichen Zellen, vorwiegend in der Leber, etwa 600 bis 1.200 Milligramm Cholesterin erzeugt. "Aus dem Darm werden täglich 250 bis 500 Milligramm aufgenommen, die aus der Nahrung und der Galle stammen", erklärt der Fettstoffwechselexperte. Allerdings sei es nicht möglich, den Körper durch übergroße Zufuhr zu "überladen". Professor Weizel: "Cholesterin, das nicht aufgenommen werden kann, wird unverändert ausgeschieden."

 

 

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Lebensstiländerungen reichen oft nicht aus

Dabei müssen zwei verschiedene Formen von Cholesterin unterschieden werden: das "böse" LDL- und das "gute" HDL-Cholesterin. Um erhöhte LDL-Cholesterinwerte zu senken, sollten Betroffene sich regelmäßig bewegen, Übergewicht reduzieren und das Rauchen aufgeben. Bei Risikopatienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten, an Diabetes, Bluthochdruck oder Arteriosklerose leiden, reichen diese Maßnahmen oft nicht aus, um die Cholesterinzielwerte zu erreichen. Ist das LDL-Cholesterin nach wie vor zu hoch, ist eine medikamentöse Therapie erforderlich, um die individuell nötigen Zielwerte zu erreichen.

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Auf die Dichte kommt es an

Da Cholesterin schwer wasserlöslich ist und vom Blut schlecht transportiert werden kann, verpackt es der Körper in Eiweißhüllen und bildet sogenannte Lipoproteine aus Fett und Eiweiß. Diese Lipoproteine haben eine unterschiedliche Dichte. Die von niedriger Dichte - LDL (low density lipoprotein) - können sich an Gefäßwänden anlagern, dort entzündliche Prozesse auslösen und zu Arteriosklerose führen. Dagegen nehmen HDL-Eiweißpäckchen (high density lipoprotein) von hoher Dichte diese Ablagerungen wieder auf und transportieren sie zum Abbau in die Leber.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),